Post by Thorsten DoerflerLehrer sind dort aber an andere Vorgaben gebunden und machen das nicht
unbedingt wider besseren Wissens, sondern weil es der Lehrplan einfach
so vorsieht und auch nur das Material entsprechend gestellt wird.
Das Problem sitzt also weniger im Schulgebäude, sondern eher in der
Landesregierung.
Dabei sollte aber auch bedacht werden, daß es nicht die Aufgabe der Schule
ist, den Schülern das - mehr oder weniger - professionelle Programmieren
beizubringen, sondern ihnen nur zu zeigen, was Programmierung ist und wie
das grundsätzlich geht sowie ihnen ein gewisses Verständnis für
Programmierlogik, Algorithmen und Programmiertechnikenzu vermitteln. In
welcher Programmiersprache man das macht, ist letztlich völlig egal.
Natürlich ist es wünschenswert, daß das eine einigermaßen aktuelle ist,
aber notwendig ist es nicht. Und wenn man eine aktuelle fordert, stellt
sich auch immernoch die Frage, warum das nun gerade Visual Basic sein
sollte. Es gibt einige sinnvolle Alternativen. Das Problem sitzt also
letztlich dort, wo es im Zusammenhang mit der Schule fast immer sitzt: Bei
den Eltern, die für ihre Kleinen nur das neueste und damit vermeintlich
beste wollen (vom dem sie meist selbst so wenig Ahnung haben, daß man sich
fragt, wie sie das überhaupt einschätzen wollen), und bei den Schülern, für
die alles, was älter als 10 Jahre ist, keine Existenzberechtigung hat. Die
Politik erweist sich da nur als williger Gehilfe.
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THORSTEN ALBERS Universität Freiburg
albers@
uni-freiburg.de
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